Die Stiftenfeile – eine schmalere Ansatzfeilen
Feilen werden als Handfeilen im Maschinen-, Werkzeug- und Modellbau zum Schärfen von Sägen sowie bei Verputz-, Reparatur- und Entgratarbeiten benutzt. Die
Ansatzfeilen sind für einen groben Materialabtrag bestens geeignet – ebenso die Stiftenfeile, nur ist sie deutlich schmaler als die Ansatzfeile. Die Querschnittsform der Präzisionsfeile wird neben normal auch als von halbschmal über schmal bis extraschmal bezeichnet. Das Material der Präzisionsfeilen besteht aus Spezialstahl mit Härten von bis zu 65 oder 66 HRC.
Präzisionsfeilen und die Normierung
Werkstattfeilen sind für die allgemeine Verwendung gedacht und daher in Bezug auf Hiebdaten, Querschnitten und weiteren Abmessungen normiert. Präzisionsfeilen wie die Stiftenfeile dagegen sind für besondere Aufgaben entwickelt worden und unterliegen daher bis auf die Hieb-Angaben meist keinen speziellen Normierungen. Stiftfeilen werden als
spanendes Werkzeug im Werkzeugbau, der Feinmechanik und in der Schmuckwarenindustrie benutzt.
Die Zahnformen
Die Zähne einer Feile werden in das Feilenblatt eingehauen oder eingefräst. Nach der Zahnform unterscheidet man gehauene und gefräste Zähne, wobei gehauene Zähne einen negativen Spanwinkel besitzen, der je nach Hiebteilung zwischen minus 15 und minus zwei Grad liegen kann. Gehauene Feilen haben eine schabende Wirkung und stehen da im Gegensatz zu gefrästen Werkzeugen für einen niedrigen Materialabtrag.
Der Hieb – nach deutscher Norm
Die Stiftenfeilen sind in Hieb „1“ bis Hieb „5“ wählbar. Nähere Andere Normierungen, wie etwa nach Schweizer Vorgaben bewirken bei gleicher Zahl andere Werkzeugeigenschaften. Achten Sie daher bei den Angaben auf den Hieb nach deutscher Norm.
Die Hieblänge
Die Hieblänge soll nicht mit der Nummer des Hiebes und der Hiebzahl (Zähne pro Fläche) verwechselt werden. Die Hieblänge besagt, wie viel Zentimeter des Feilenblattes der Länge nach im Vergleich zur Gesamtlänge mit Hieben ausgestattet sind.
Die Querschnittsbreite und Querschnittshöhe
Die Querschnittsbreite ändert sich bei rechteckigen Querschnitten im Verlauf des Feilenblattes nicht. Das Feilenblatt verjüngt sich bei rechteckigen Querschnitten zur Spitze hin. Wie viel das ist, kann man meistens aus der Querschnittshöhe im Vergleich zur Gesamtabmessung entnehmen.